Doppelte Ernte – Nachhaltiger Erfolg mit Agri-Photovoltaik
Erneuerbare Energien sind nicht nur ein Trend, sondern ein entscheidender Faktor für den Klimaschutz und die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft. Mit der Kombination aus Solarenergie und landwirtschaftlicher Nutzung setzt die Agri-Photovoltaik (Agri-PV) ein starkes Zeichen: Landwirte können ihre Flächen doppelt nutzen – zur Stromerzeugung und für den Anbau von Kulturpflanzen. Damit profitieren nicht nur Landwirte, sondern auch die Umwelt.
Das Ziel von Agri-PV – Doppelte Nutzung, zweifacher Gewinn
Agri-PV eröffnet eine innovative Möglichkeit zur Nutzung von Flächen: Einerseits wird Energie nachhaltig erzeugt, andererseits bleibt die landwirtschaftliche Produktion bestehen. Dabei werden maximal 15 % der Fläche für die Photovoltaikanlagen beansprucht, während mindestens 85 % weiterhin für den Anbau zur Verfügung stehen. Besonders in Regionen mit Obst- oder Sonderkulturen bietet Agri-PV zusätzliche Vorteile: Die Anlagen schützen die Ernte vor Extremwetter wie Hagel oder starker Sonneneinstrahlung, ohne die Erträge zu mindern.
Agri-PV im Solarpaket 1 – Mehr Förderung, mehr Ertrag
Mit dem im April 2024 verabschiedeten Solarpaket 1 gibt es für Agri-PV-Anlagen zusätzliche Anreize: Unter bestimmten Voraussetzungen wird eine zusätzliche Vergütung von bis zu 2,5 Cent/kWh gewährt. Diese finanzielle Unterstützung macht Agri-PV besonders attraktiv für Landwirte, die ihre Flächen effizient nutzen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen.
Privilegierte Agri-PV-Anlagen – Weniger Bürokratie, mehr Umsetzung
Dank der EEG-Novelle 2023 ist der Ausbau von Agri-PV-Anlagen wesentlich einfacher geworden. Für Anlagen bis zu 2,5 Hektar entfällt die Notwendigkeit einer separaten Baugenehmigung, wenn sie in direktem Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Betrieb stehen. Dies bedeutet weniger Bürokratie und eine schnellere Realisierung von Projekten.
Damit eine Agri-PV-Anlage effizient arbeitet, müssen einige technische und rechtliche Voraussetzungen erfüllt sein. Unverschattete Flächen und eine stabile Netzanbindung sind wichtige Grundvoraussetzungen. Bei größeren Anlagen ist zudem eine Baugenehmigung erforderlich. Nur durch die Einhaltung dieser Rahmenbedingungen kann das volle Potenzial der Anlage ausgeschöpft werden.
Agri-PV bietet verschiedene Modelle, die je nach Anbaukultur und geografischen Bedingungen angepasst werden können:
- Bodennahe Agri-PV: Ideal für großflächigen Anbau wie Erdbeeren, Kartoffeln oder Mais. Diese Bauweise ermöglicht eine effiziente doppelte Flächennutzung.
- Hochaufgeständerte Agri-PV: Besonders geeignet für Obst- und Gemüseanbau, da sie zusätzlichen Schutz vor Wetterextremen Bieten und oft die Nutzung von Plastikfolien ersetzen.
- Senkrecht aufgestellte Module: Diese Variante erlaubt den Einsatz von Maschinen zwischen den Modulreihen, was eine flexible Nutzung der Flächen ermöglicht.
Kosten einer Agri-PV-Anlage – Eine nachhaltige Investition
Die anfänglichen Kosten für Agri-PV-Anlagen liegen etwas höher als bei herkömmlichen Freiflächenanlagen. Langfristig bietet Agri-PV jedoch zahlreiche wirtschaftliche Vorteile, insbesondere durch Förderprogramme und die duale Nutzung der Flächen. Die Investition in eine Agri-PV-Anlage zahlt sich durch erhöhte Erträge und die Einsparung von Energiekosten aus.
Die Vorteile von Agri-PV – Mehrwert auf einen Blick
- Doppelte Flächennutzung: Landwirtschaft und Energieerzeugung auf derselben Fläche.
- Klimafreundliche Energie: Reduzierung von CO₂-Emissionen und ein Beitrag zum Klimaschutz.
- Zusätzliche Einnahmequellen: Durch die Verpachtung oder den Eigenbetrieb der PV-Anlagen können neue Ertragsmöglichkeiten erschlossen werden.
- Ernte- und Pflanzenschutz: Die PV-Module bieten Schutz vor extremen Wetterbedingungen und verbessern die Erntequalität.
- Weniger Bürokratie: Dank vereinfachter Genehmigungsverfahren lassen sich Projekte schneller umsetzen.
- Unabhängigkeit vom Weltmarkt: Mit Agri-PV wird die heimische Produktion gestärkt und die Abhängigkeit von globalen Preisschwankungen verringert.
Contra Agri-PV – Herausforderungen im Blick
Es gibt auch einige Herausforderungen, wie die höheren Installationskosten im Vergleich zu konventionellen Freiflächenanlagen oder regionale Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit. Diese lassen sich jedoch durch sorgfältige Planung und die Nutzung von Förderprogrammen überwinden. Wichtig ist, potenzielle Hürden frühzeitig zu identifizieren und entsprechende Lösungen zu entwickeln.
C2sun Experten Fazit
Agri-PV wird in den kommenden Jahren eine bedeutende Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft spielen und ein lukratives Geschäftsfeld darstellen. Die Technologie ermöglicht eine effiziente Flächennutzung und sorgt für Einkommensdiversifizierung bei Landwirten. Mit den richtigen Förderprogrammen und einer professionellen Umsetzung wird Agri-PV zum Erfolgsfaktor für die Landwirtschaft der Zukunft.