Sicher hoch hinaus: Klempner-Handwerk tritt Vereinbarung zur sicheren Installation von Photovoltaikanlagen bei

Photovoltaikanlagen haben sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Energiewende entwickelt. Doch mit dem Boom der Photovoltaikanlagen Installationen steigen auch die Anforderungen an die Sicherheit während der Installation – insbesondere auf Dächern. Um den Arbeitsschutz bei der Montage von PV-Anlagen zu gewährleisten, wurde im März 2024 eine richtungsweisende Branchenvereinbarung unterzeichnet. Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) sowie die Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft (BG BAU) und Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) setzten sich das Ziel, den Sicherheitsstandard bei der Installation von Photovoltaikanlagen zu erhöhen.

Jetzt ist auch der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) dieser Vereinbarung beigetreten, um den Unternehmen und Beschäftigten im Klempner-Handwerk dieselben Sicherheitsstandards bei der Errichtung von Solaranlagen zu ermöglichen. Für das SHK-Handwerk, das bereits in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle einnimmt, ist dies ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Arbeitssicherheit und Professionalisierung bei der Installation von Solaranlagen.

Warum die Vereinbarung so wichtig ist

Die Photovoltaikanlagen Installation birgt gleich mehrere Gefahren. Zum einen erfolgt sie häufig in großer Höhe auf Dachflächen, was die Gefahr von Abstürzen mit sich bringt. Zum anderen erzeugen die PV-Module bei Sonneneinstrahlung sofort Strom, wodurch das Risiko eines elektrischen Schlags besteht, wenn die nötigen Schutzmaßnahmen nicht eingehalten werden. Die neue Branchenvereinbarung stellt sicher, dass alle Gewerke – ob Elektriker, Dachdecker oder Klempner – bei der Installation dieser Anlagen einem hohen Sicherheitsstandard folgen.

Jörg Botti, Hauptgeschäftsführer der BG ETEM, betont: „Photovoltaikanlagen werden meist an hochgelegenen Orten montiert. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Absturzunfällen. Außerdem erzeugen die Module beim Lichteinfall Strom. Bei unsachgemäßem Umgang besteht das Risiko eines elektrischen Schlags. Darum ist es wichtig, dass die Installateurinnen und Installateure sich auskennen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen.

Ein Schulterschluss der Gewerke: Sicherheit und Effizienz im Fokus

Durch den Beitritt des ZVSHK wird das Klempner-Handwerk noch enger in die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit bei der Photovoltaikanlagen Installation eingebunden. Die Branchenvereinbarung sieht unter anderem vor, dass SHK-Betriebe, die beispielsweise Wärmepumpen in Verbindung mit Photovoltaikanlagen installieren, sicherheitsrelevante Schulungen und Fortbildungen besuchen. Dabei geht es vor allem um die elektrotechnischen Aspekte, die bei der Montage von PV-Modulen eine Rolle spielen. Diese Schulungen sollen sicherstellen, dass auch Klempnerbetriebe grundlegende Kenntnisse in der Elektrotechnik erwerben, um sicher und professionell arbeiten zu können.

Klimafreundliche Heizungssysteme wie Wärmepumpen werden häufig in Kombination mit Photovoltaikanlagen eingebaut“, erklärt Michael Hilpert, Präsident des ZVSHK. Planung, Bau und Unterhaltung solcher Anlagen bilden die Kernkompetenz vieler SHK-Betriebe. Deshalb war es uns wichtig, der Vereinbarung beizutreten und sicherzustellen, dass die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oberste Priorität hat.“ Für das SHK-Handwerk bedeutet der Beitritt zur Vereinbarung nicht nur eine gesteigerte Sicherheit, sondern auch eine Erweiterung des eigenen Kompetenzspektrums. Die Fähigkeit, Photovoltaikanlagen sicher und professionell zu installieren, öffnet neue Geschäftsfelder und stärkt die Position der SHK-Betriebe als zentrale Akteure in der Energiewende.

Schulungen und Fortbildungen für das Klempner-Handwerk

Ein wesentlicher Bestandteil der Branchenvereinbarung sind Schulungsanforderungen und Musterverträge, die sicherstellen, dass alle beteiligten Gewerke sicher arbeiten. Dazu gehört eine Musterarbeitsanweisung für den Gebrauch von Arbeits- und Schutzgerüsten sowie Musterverträge für die Zusammenarbeit mit Elektrohandwerksbetrieben. Diese Verträge regeln die Kooperation, wenn elektrotechnische Arbeiten anstehen, die nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden dürfen.

Die Schulungen, die vom ZVSHK in Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen der Elektrohandwerke angeboten werden, richten sich speziell an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SHK-Bereich. Im Fokus stehen hierbei Themen wie der sichere Umgang mit Strom, das Arbeiten auf Dächern und die Nutzung der richtigen Sicherheitsausrüstung für Photovoltaikins installationen. Diese Fortbildung ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme an elektrotechnischen Arbeiten bei der Montage von PV-Modulen. So wird gewährleistet, dass Klempnerbetriebe eigenständig agieren können, ohne dabei auf die Expertise anderer Gewerke angewiesen zu sein.

Ein Meilenstein für die Sicherheit in der Branche

Die Einführung der Branchenvereinbarung und der Beitritt des Klempnerhandwerks sind richtungsweisend für die weitere Professionalisierung der Branche. In Zeiten, in denen immer mehr SHK-Betriebe mit Photovoltaikanlagen arbeiten, war es dringend notwendig, klare und verbindliche Sicherheitsstandards für Solaranlagen zu schaffen. Stefan Ehinger, Präsident des ZVEH, erklärt: „Die Vereinbarung definiert wichtige Sicherheitsstandards für die Installation von PV-Anlagen für die Betriebe im Elektro-, Dachdecker- und nun auch Klempner-Handwerk. Die Elektrofachkraft eines Elektrohandwerksbetriebes unterstützt die Partnergewerke bei den elektrotechnischen Arbeiten an der elektrischen Anlage. Als Klimahandwerke stellen wir damit sicher, dass wir arbeitsteilig und effizient Photovoltaikanlagen errichten und zugleich die Sicherheit nicht zu kurz kommt.

Auch Dirk Bollwerk, Präsident des ZVDH, begrüßt die Erweiterung der Vereinbarung: „Die Photovoltaikanlagen Installation wird durch die Vereinbarung sicherer. Wir begrüßen es, dass die Anforderungen nun in gleicher Weise auch für das Klempner-Handwerk gelten.

C2sun-Experten-Fazit: Eine längst überfällige Entwicklung

Die Erweiterung der Vereinbarung um das Klempnerhandwerk ist ein wichtiger und längst überfälliger Schritt. In Zeiten, in denen der Druck auf die Solarbranche wächst, immer mehr Photovoltaikanlagen zu installieren, dürfen Sicherheit und Professionalität nicht vernachlässigt werden. Diese Branchenvereinbarung sorgt dafür, dass alle beteiligten Gewerke nach einheitlichen Sicherheitsstandards arbeiten – eine Entwicklung, die von Fachleuten wohlwollend aufgenommen wird.

Durch den Fokus auf Schulungen und die Einbindung aller relevanten Gewerke wird die Sicherheit der Beschäftigten erhöht, während gleichzeitig die Effizienz bei der Installation von Photovoltaikanlagen steigt. Für das SHK-Handwerk eröffnet sich mit dieser Vereinbarung nicht nur ein zusätzlicher Kompetenzbereich, sondern auch die Chance, sich als wichtiger Player im Bereich der erneuerbaren Energien zu positionieren.

Für weiterführende Informationen und Schulungsangebote kann die Webseite des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) besucht werden. Dort finden sich zudem Musterverträge und Sicherheitsanweisungen, die für die Installation von Photovoltaikanlagen unerlässlich sind.

Weitere Details zur Vereinbarung und den entsprechenden Sicherheitsstandards sind auf der Seite des [ZVSHK] (https://www.zvshk.de) zu finden.

In diesem Sinne: Gemeinsam und mit Sicherheit die Zukunft gestalten!